Aus Unfällen lernen - Berichterstattung reicht nicht aus



In der chemischen Prozessindustrie muss das Lernen aus Unfällen, d. h. das Ergreifen von Maßnahmen, wo es angebracht ist, in den kommenden Jahren zu einem grundlegenden Aspekt der Prozesssicherheit werden.

In der Vergangenheit ist es nicht gelungen, entsprechende Lehren zu ziehen bzw. angemessen zu lernen. Es wird deutlich, dass nicht nur in der chemischen Industrie, sondern auch bei Behörden und in der Wissenschaft lernende Organisationen etabliert werden müssen. Es bestätigt die Forderung, dass das Lernen aus Unfällen fest im Sicherheitsmanagementsystem verankert werden muss und dass Führung und Corporate Governance von entscheidender Bedeutung sind, um dies zu erreichen und um möglichst zu verhindern, dass sich die Katastrophen der Vergangenheit (wenn auch in veränderter Form) in Zukunft wiederholen. 

Letztlich ist es nie die Technik, die versagt, sondern die Menschen, die diese Technik entwickeln, bauen, betreiben, bedienen oder managen.


Mehr dazu in dem sehr lesenswerten Artikel HailwoodM., 2016, Learning from accidents – Reporting is not enough, ChemicalEngineering Transactions, 48 und in dem White Paper der IABG: Nicht-technische Aspekte der Anlagensicherheit: Human Factors and Safety Issues

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