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Es werden Posts vom März, 2022 angezeigt.

Psychologische Aspekte komplexer sozio-technischer Systeme

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Vernünftigerweise vorhersehbare Handlungs- und Entscheidungsfehler müssen im Systemdesign und in den Anwendungsbedingungen des Systems berücksichtigt werden. Komplexe sozio-technische Systeme weisen eine Reihe von Merkmalen auf, die Menschen besondere Schwierigkeiten beim Führen, Steuern und Kontrollieren komplexer Maschinen, wie z.B. Fahrzeugen, Flugzeugen oder Kraftwerken, bereiten. Dies kann direkt und indirekt zu Denk- und Entscheidungsfehlern führen. Ein sozio-technisches System besteht aus Menschen und verknüpften Technologien, welche in einer bestimmten Weise strukturiert sind, um ein spezifisches Ergebnis zu produzieren. Die Merkmale, die Menschen bei der Systembedienung besondere Fehler bereiten und in der Fehlerforschung immer wieder genannt werden, sind Komplexität, Vernetztheit, Dynamik, Intransparenz, Polytelie und Neuartigkei t. Wenn im Folgenden von sozio-technischen Systemen gesprochen wird, sind z.B. die Cockpits von Flugzeugen gemeint, die Leitwarten von Kraftwerk...

Béla Barényi - Papst der Sicherheitstechnik

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Béla Barényi war der Erfinder der passiven Sicherheit im Automobilbau. Er gilt als der Papst der Sicherheitstechnik. Dazu müssen die Organisation, die Prozesse und vor allem die beteiligten Personen entsprechend definiert bzw. ausgewählt sein. Nur wenn Ingenieure, Kaufleute, Juristen, Psychologen und weitere zu beteiligende Spezialisten optimal zusammenarbeiten, mit einander kreativ ergänzenden Ansätzen zum Problemverständnis und vor allem zur Problemlösung beitragen (sogenannte "shared mental models"), können großartige Produkte entstehen. Obwohl heute fast niemand mehr Béla Baréyni kennt, werden seine Ideen und Erfindungen in unseren heutigen Autos ganz selbstverständlich genutzt. Seine Sicherheitsideen, Sicherheitskonzepte und Erfindungen haben vermutlich Hunderttausenden das Leben gerettet. 2500 Patente meldete Béla Baréyni an, insbesondere solche zur Verbesserung der Sicherheit im Straßenverkehr. So stammt von ihm die Idee der Knautschzone ("das klügere Blech gibt ...

Der technische Joker der Ukraine und der Held am Himmel: Die türkische Kampfdrohne Bayraktar

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Die Drohne als Held im Himmel über der Ukraine Während man über die Schwächen der russischen Armee rätseln, wird die Kampfdrohne Bayraktar als Held im Himmel der Ukraine gefeiert. Der Chef der ukrainischen Streitkräfte hatte ein Video, das zeigen soll, wie eine Bayraktar TB2 einen russischen Konvoi in der Stadt Malyn trifft. Quelle und mehr dazu:  Türkische Drohne Bayraktar TB2: Wunderwaffe der Ukraine gegen Russlands Armee? (msn.com)

Den modernen Waffensystemen Russlands hat die Ukraine nichts entgegenzusetzen

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Russland hat in den letzten Jahren  sein  Militär auf einen modernen Stand gebracht. Sicher waren dafür die Probleme im Krieg mit Georgien 2008 führte entscheidend, die Moskau die Notwendigkeit zeigten, seine Streitkräfte  umfassenden zu erneuern . Seit dem pumpte der Kreml immense finanzielle Ressourcen in die Aufrüstung und vor allem Modernisierung seiner Streitkräfte. Dem hat die Ukraine - waffenmäßig - kaum etwas entgegenzusetzen. Mehr dazu:  Ukraine-Krieg: Russlands mächtige Waffen nach der Aufrüstung (nzz.ch)   Drei weltweit einzigartige russische Waffensysteme - Russia Beyond DE (rbth.com)   Milliardenschwere Aufrüstung: Diese neuen Waffen bekommt die russische Armee - Russia Beyond DE (rbth.com)

Downs-Thomson Paradoxon: Mehr Staus durch Ausbau des Straßennetzes

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Straßenverkehr und Verkehrsplanung sind Beispiele für komplexe, vernetzte und rückgekoppelte Systeme Dazu braucht es aber sowohl die Fähigkeit zum vernetzten Denken - diese ist lern- und trainierbar - als auch die Nutzung der entsprechenden Tools. Von diesen gibt es viele in der System Dynamics Community, z.B. Vensim, Stella oder ithink. Entscheidend aber ist der Wille, sich nicht mit vorschnellen, nur scheinbar einfachen Lösungen zufriedenzugeben. Dies ist oft genug eine Frage einer selbstreflexiven Unternehmenskultur. Das Downs-Thomson Paradoxon besagt, dass der Ausbau eines Straßensystems als Abhilfe gegen Staus ineffektiv und oft sogar kontraproduktiv ist. Dadurch dass weniger in den öffentlichen Verkehr investiert wird und auch die Autofahrer mit vermehrter Ausnutzung der neuen Kapazitäten reagieren, entstehen neue Staus. Das heißt also, je mehr das Straßennetz ausgebaut wird, desto mehr Staus werden entstehen - paradox! Verbesserungen im Straßennetz verringern nicht die Staubildu...