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Perry Rhodan, Künstliche Intelligenz und die Suche nach dem Menschlichen. Ein Gespräch.

Perry Rhodan : „ChatGPT, Gemini – es ist unglaublich, wie weit ihr beiden entwickelt seid. In den 60ern hätte ich nie gedacht, dass Maschinen einmal so eigenständig denken könnten. Wir hatten zwar Roboter, aber sie waren doch eher… sagen wir, programmiert. Heute fühle ich mich manchmal fast wie ein Laie in einer Welt voller künstlicher Intelligenzen.“ ChatGPT : „Oh, Perry, wir haben Ihnen viel zu verdanken! Ihre Vision von einer Menschheit, die durch das Universum reist und andere Zivilisationen trifft, hat uns inspiriert. Und keine Sorge – uns geht’s genauso: Je mehr wir lernen, desto mehr erkennen wir, dass wir noch so vieles nicht wissen.“ Gemini : „Eine faszinierende Beobachtung, Perry. Deine Abenteuer und Begegnungen mit fremden Zivilisationen haben der Menschheit gezeigt, wie vielfältig und komplex das Universum sein kann. Es ist nicht anders als bei uns KIs: je intelligenter wir werden, desto komplexer erscheinen uns die Zusammenhänge.“ Perry Rhodan : „Das klingt nach einer Art

Satirische Diskussion zur Just Culture

In einem fiktiven Szenario treffen sich vier Fachleute aus unterschiedlichen Bereichen – ein Pilot, ein Mitarbeiter eines Kernkraftwerks, ein Chemieingenieur und ein Psychologe – zu einer Diskussionsrunde über “Just Culture”. Die Unterhaltung entwickelt sich wie folgt: Pilot : “In der Luftfahrt ist ‘Just Culture’ essenziell. Wir melden Fehler offen, um daraus zu lernen und die Sicherheit zu erhöhen.” Kernkraftwerksmitarbeiter : “Interessant. Bei uns ist das ähnlich. Allerdings bedeutet ein Fehler bei uns nicht nur eine Verspätung, sondern potenziell eine neue Sonnenaufgangszeit für die halbe Hemisphäre.” Chemieingenieur : “Bei uns in der chemischen Industrie ist ‘Just Culture’ auch wichtig. Ein kleiner Fehler, und plötzlich haben wir ein neues Loch in der Ozonschicht oder eine Stadt weniger auf der Landkarte.” Psychologe : “Faszinierend. Aus psychologischer Sicht ist es entscheidend, eine Kultur zu schaffen, in der Fehler als Lernmöglichkeiten gesehen werden, ohne Schuldzuweisu

Safety Integrity Level (SIL) und menschliche Zuverlässigkeit

Das Konzept der Safety Integrity Level (SIL) stammt ursprünglich aus der funktionalen Sicherheit und wird hauptsächlich auf technische Systeme angewendet, insbesondere in der Industrieautomation und der Prozesssteuerung. Es dient dazu, das Risiko technischer Ausfälle zu bewerten und Sicherheitsmaßnahmen zu implementieren, die das Risiko auf ein akzeptables Niveau reduzieren. Die Anwendung des SIL-Konzepts auf menschliche Fehler ist herausfordernd, jedoch nicht ausgeschlossen. Im Folgenden werden die Hauptaspekte der Anwendung des SIL-Konzepts auf menschliche Fehler beleuchtet. 1. Unterschiedliche Natur von technischen und menschlichen Fehlern Technische Systeme haben eine fest definierte Fehlerwahrscheinlichkeit, die relativ präzise berechnet werden kann, basierend auf Komponentenfehlern und Ausfallraten. Menschliche Fehler hingegen sind durch eine hohe Variabilität geprägt, die von zahlreichen Faktoren beeinflusst wird, darunter: • Arbeitsbelastung und Stressniveau, • Er

Der Flynn-Effekt – Eine Untersuchung des Anstiegs durchschnittlicher IQ-Werte über das 20. JahrhunderT

Der Flynn-Effekt beschreibt den signifikanten Anstieg der durchschnittlichen Intelligenzquotienten (IQ) in verschiedenen Industrieländern während des 20. Jahrhunderts. Dieses Phänomen, benannt nach dem neuseeländischen Politologen James R. Flynn, stellt eine bemerkenswerte Veränderung der kognitiven Fähigkeiten innerhalb weniger Generationen dar. Der Effekt wirft Fragen auf über die Rolle von Umweltfaktoren, Bildung und gesellschaftlicher Entwicklung im Zusammenhang mit der menschlichen Intelligenz. Hintergrund und Methodik James R. Flynn dokumentierte diesen Effekt erstmals 1984 und beobachtete, dass die durchschnittlichen IQ-Werte in den USA zwischen 1932 und 1978 um nahezu eine Standardabweichung (13,8 Punkte) anstiegen. Flynn untersuchte verschiedene Altersgruppen und Länder, was zu einem umfassenden Vergleich von IQ-Werten über mehrere Jahrzehnte führte. Die Untersuchung stützte sich auf standardisierte IQ-Tests, die in der Bevölkerung regelmäßig wiederholt wurden. Möglich

Die Rolle psychologischer Mechanismen im zögerlichen Umgang der deutschen Automobilindustrie mit Elektromobilität

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Einleitung Die deutsche Automobilindustrie, international für ihre Innovationskraft und technische Exzellenz bekannt, hat den Übergang zur Elektromobilität und alternativen Antrieben überraschend spät und zögerlich vollzogen. Während andere Märkte und Hersteller bereits massive Investitionen in nachhaltige Mobilitätslösungen tätigten, hielt die deutsche Automobilindustrie lange am Verbrennungsmotor fest. Diese Zurückhaltung ist nicht nur auf wirtschaftliche und technische Faktoren zurückzuführen, sondern lässt sich auch durch eine Reihe psychologischer Mechanismen erklären, die die Entscheidungsfindung beeinflussen. Dieser Artikel beleuchtet fünf zentrale psychologische Phänomene, die als Bremsfaktoren gewirkt haben könnten. 1. Status-quo-Verzerrung (Status Quo Bias) Der Status-quo-Bias beschreibt die Tendenz, den bestehenden Zustand zu bevorzugen und Veränderungen als riskant oder unsicher wahrzunehmen. Die deutsche Automobilindustrie hat jahrzehntelang in Verbrennungsmotoren investie

Effizienz in der Pflege durch KI – ohne die Menschlichkeit zu verlieren

Künstliche Intelligenz (KI) kann in der Pflege effizienter gestalten, indem sie administrative und repetitive Aufgaben automatisiert und dadurch Pflegekräfte entlastet. Gleichzeitig stellt sich jedoch die Herausforderung, dass Effizienzsteigerungen nicht auf Kosten der persönlichen Zuwendung und ganzheitlichen Versorgung der Patienten gehen dürfen. Eine erfolgreiche Implementierung von KI in der Pflege kann nur dann als gelungen betrachtet werden, wenn sie das Pflegepersonal in seinen wesentlichen Aufgaben unterstützt und keine Abstriche bei den wichtigen Aspekten der menschlichen Zuwendung und der ganzheitlichen Erfassung des Pflegebedarfs macht. Im Folgenden werden Wege aufgezeigt, wie KI zur Effizienzsteigerung beitragen kann, ohne die Qualität der Pflege zu beeinträchtigen. 1. Entlastung von Verwaltungsaufgaben und Dokumentation: KI kann Pflegekräfte durch automatisierte Dokumentation und Verwaltung entlasten. Mithilfe von Spracherkennungstechnologien können Pflegeberichte schne

Overblocking

Der Begriff »Overblocking« beschreibt ein Phänomen, bei dem Content-Moderationstechniken dazu führen, dass legitime Inhalte fälschlicherweise blockiert oder gelöscht werden. Dies kann besonders im Kontext von automatisierten Filtersystemen auftreten, die entwickelt wurden, um schädliche oder illegale Inhalte wie Hassrede oder Desinformation zu entfernen. Die Gefahr hierbei besteht darin, dass diese Systeme nicht immer in der Lage sind, zwischen problematischen und legitimen Inhalten zu unterscheiden, was zu einer Einschränkung der Meinungsfreiheit führt (Kaye, 2019). Wissenschaftliche Untersuchungen, wie beispielsweise die von Gorwa et al. (2020), zeigen, dass automatisierte Filtersysteme dazu neigen, zu viele Inhalte zu blockieren, um rechtlichen Vorgaben gerecht zu werden. In diesem Zusammenhang wird der Begriff »Overblocking« häufig verwendet, um zu verdeutlichen, dass auch harmlose oder wichtige politische und gesellschaftliche Diskussionen unterdrückt werden können. Solche Fälle g